Hochzeit ohne Eltern?

Begonnen von chilly03, 16.07.2013 10:24

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chilly03

hallo!

ich hab ein Sudder-Thema für euch....ich weiss grad nicht wirklich weiter  :'(

Mein Lebensgefährte hat mir zu Weihnachten einen Heiratsantrag gemacht u wir wollen nächstes Jahr im Juni heiraten.
Ich bin seit 2011 geschieden, die Scheidung war damals sehr mühsam u meine Eltern haben das bis heute in Erinnerung. Sie haben daher mit dem Thema neuerliche Hochzeit schon an sich ihre "Probleme", weil sie alles so negativ sehen und Angst haben es könnte wieder "schief" gehen. Jedoch war ich mit meinem Exmann vor der Hochzeit sehr lange zusammen, also hat es gar nichts damit zutun dass ich meinen jetzigen Lebensgefährten "erst" kürzer kenne.
Aber meine Eltern waren von Anfang an negativ ihm gegenüber eingestellt, sie üben Kritik an allem was uns beide angeht....den Alterschunterschied, dass er bereits 2 Kinder aus einer vorigen Beziehung hat, dass wir zusammen ziehen dieses Jahr usw.

Jedenfalls nervt mich das bereits so, dass ich ihnen kaum noch was erzähle von meiner Beziehung u wir auch nicht mehr gemeinsam hingehen. Ich hab meinem Lebensgefährten allerdings kaum was von ihrer Nörgelei erzählt, weil es mir total unangenehm und peinlich ist.
Von dem Heiratsantrag hab ich meinen Eltern auch nichts gesagt bisher, weil ich nur noch mehr negative Kommentare fürchte. Ich dachte im Winter, ich warte noch ein bisschen ab ob sie sich nicht doch besinnen aber das wurde leider nichts.
Eher im Gegenteil, sie haben mir sogar mitgeteilt sie können meinen Freund nicht leiden.

Am liebsten würde ich sie nun eigentlich gar nicht zur Hochzeit einladen, um ehrlich zu sein. Ich weiss, dass sie mir -falls sie überhaupt erscheinen würden- nur die Laune verderben mit ihrer Abneigung.
Andeutungen ihrerseits, dass eine neuerliche Hochzeit ihnen absolut gestohlen bleiben könnte, gab es ja auch schon genug.
Langsam bin ich aber ein bisschen verzweifelt, denn ich "muss" meine Eltern quasi täglich unter der Woche sehen weil sie meinen Hund betreuen während ich arbeiten bin (und leider hab ich sonst niemanden, der das tun würde).
Es belastet mich mittlerweile schon ziemlich, weil sie meine "Freude" an den Vorbereitungen nicht miterleben (und auch nicht wollen) und weil ich nicht weiss wie und ob ich ihnen von der Hochzeit erzählen soll.

Schon bei meiner ersten Hochzeit waren sie eher desinteressiert und haben sich nicht wirklich gefreut bzw mit eingebracht bei den Vorbereitungen. Das war für mich damals schon ziemlich frustrierend. Also kann ich jetzt noch viel weniger damit rechnen, dass sich ihre Meinung noch ändern wird.
Ich weiss auch ehrlich gesagt nicht wirklich, wie ich meinem Partner gegenüber dieses Thema richtig angehen soll...seine Eltern sind sehr nett zu mir und ich verstehe mich mit ihnen recht gut.

Könnte sich eine von Euch eine Hochzeit ohne die eigenen Eltern vorstellen?
Entschuldigt bitte das Gejammer  ::) Und danke fürs Zuhören...

carmen-2410

Hallo erstmal :)

Also ich würde die Hochzeitsplanung trotzdem fortsetzen, und die Eltern miteinbeziehen versuchen. Oder lade deine Eltern bei euch Zuhause zu einem Essen ein, wo sich jeder einmal aussprechen und richtig kennenlernen kann. Vielleicht sehen sie dann, dass es euch ernst ist.

miriam_jennifer

Tut mir Leid dass es dir so ergeht, eigentlich sollten sich ja deine Eltern freuen, dass du wieder glücklich bist, und wieder jemanden gefunden hast der dich liebt. Hast du dir schon überlegt ob du nicht einfach in kleinstem Kreis heiratest, dh. nur ihr zwei, die Kinder, eure Trauzeugen und vielleicht seine Eltern? Oder ist es ihm wichtig dass ganz viele Leute dabei sind?
Dann könntet ihr euch den ganzen Stress mit deinen Eltern ersparen. Ich würde aber trotzdem die KArten offen auf den Tisch legen und ihnen sagen, dass ihr vor habt zu heiraten... und vielleicht sagst du ihnen, dass ihr euch überlegt niemanden einzuladen, vielleicht wollen sie dann doch dabei sein?

Weiß nicht, ob du mit dem Rat so viel anfangen kannst, aber es ist immer schwierig andere Menschen einzuschätzen die man nicht kennt...
Wünsch dir auf jedenfall alles Gute!

Leicester

Ich weiß nur, wie es sich anfühlt, wenn sich viele der Freunde nicht so mitfreuen und es mit der Familie schwierig ist - das was du da hast, ist eine andere Hausnummer!

In deinem Fall würde ich klarstellen, dass es für dich richtig ist und du dir wünscht, dass sie ihn akzeptieren und respektieren! Ich würd die Hochzeit nicht heimlich planen, sondern die beiden darüber informieren und ihnen sehr wohl sagen, dass DU sie gerne dabei hättest, aber nur dann, wenn sie über ihren Schatten springen können.
Alles Gute für dich!

carotti

Liebe Chilly!
Das tut mir sehr leid für dich. Ich kenne das - ich habe seit einem Jahr keinen Kontakt mehr zu meinem Vater und meinem Bruder - meine Mutter ist leider verstorben. Dass wir keinen Kontakt mehr haben hat mehrere Gründe, dennoch hab ich nach dem Antrag auch da drüber nachgedacht und irgendwie ist das schon traurig - er weiß nicht, dass ich - seine einzige Tochter - in 2 Monaten heiraten werde. Aber für mich ist es so der bessere Weg - ich möchte keinen Kontakt mehr zu ihm haben - da ist einfach zu viel vorgefallen und es ist für mich schmerzlicher als ein kompletter Bruch. Daher habe ich ihm auch nichts gesagt.

Du hast aber noch Kontakt zu deiner Familie - daher würde ich das schon ansprechen - ich denke es nicht zu sagen und sie im Nachhinein damit zu "überraschen" wird eure Situation nur noch mehr belasten und sicher auch dazu führen, dass es dein künftiger Mann in Zukunft noch schwerer haben wird - deiner Familie gegenüber. Falls du dich doch dazu entschließt, es nicht zu sagen, muss dir diese Konsequenz bewusst sein. Bitte versteh mich nicht falsch - ich möchte dich nicht noch zusätzlich belasten oder dir wehtun - aber wenn dir am Kontakt mit deiner Familie etwas liegt, denke ich haben sie es verdient, dass du es ihnen erzählst. Ob ihr dann auch mit oder ohne sie (d.h. im kleinen Kreis) feiert, ist ein ganz anderes Thema.

angel1984

phu, schwierig... also, ich an deiner stelle würde es ihnen auf jeden fall erzählen. dann kann dir nachher wenigstens keiner vorwerfen, du hättest es nicht probiert. sag ihnen aber auch klipp und klar, dass du dir nichts - weder die vorbereitungszeit noch die hochzeit selbst - von ihnen verderben lassen willst. wenn sie also nicht in der lage sind, sich mit dir zu freuen, dann sollen sie sich doch bitte wenigstens neutral verhalten und ihren negativen kommentare für sich behalten.

dirndl87

chily, ich versteh dich das du in einer schwierigen Situation bist, aber mach das beste draus & ich würde mit Eltern und Partner reden, schweigen bringt auch nix....

kraxilina

Von einbeziehen halte ich persönlich wenig - das wird dich nur noch mehr frustrieren -zumindest ist es bei mir so, ich kann ja eh nichts richtig machen in den Augen meiner Mutter-
und ich kenne das, wenn man Dinge einfach nicht "face-to-face besprechen kann - eine Alternative wäre, Ihnen die Einladung zu schicken und einen Brief dazu - dann kannst du besser formulieren und sie haben etwas Zeit, das setzen zu lassen.

Klar geht eine Hochzeit ohne Eltern - aber vielleicht möchtest du ihnen die Chance geben, dabei zu sein und sich anständig zu benehmen. (Und sagen  müsstest du es ihnen sowieso, beleidigt wären sie bei Nichteinladung auf jeden Fall).

Wie wäre es mit einem Schreiben, das aussagt, dass Ihr entscheiden habt, zu heiraten - du weißt, dass es für deine Eltern schwierig ist, aber schlicht und ergreifend nicht zur Diskussion steht. Sie sind dir jedoch sehr wichtig und du liebst sie, deshalb hättest du sie gerne dabei - wichtig ist dir jedoch, dass sie mit positiver Motivation an die Sache gehen. Sollten sie das nicht können, bist du auch nicht böse, wenn sie nicht zur Hochzeit erscheinen möchten und respektierst dieses verhalten, zu vermeiden ist aber ein Tag, der für beide schrecklich ist - für dich, weil sie dir die Stimmung vermiesen (an einem solchen Ehrentag, was dich wirklich unglücklich machen würde) und für sie - weil sie sich dieses "Theater" antun müssen. Du hättest sie gerne dabei, aber nur wenn sie wirklich möchten - sollte dies nicht der Fall sein, verstehst du das, möchtest aber eine "symbolische Feier" mit ihnen bzw. sie schick zum Essen einladen, da sie dich in deinem Alltag immer unterstützen (Hund). Und was rührseliges: du wirst deinen Partner nicht verlassen - wo die Liebe hinfällt - aber du brauchst auch deine Eltern zum Glücklichsein.

an.

Servus Chilly!

Ich kann dich sehr gut verstehen: ich habe ohne meine Eltern geheiratet - das ist emotional schon etwas schwierig, selbst dann, wenn es die richtige Entscheidung war.

Auch wenn du in Sachen Hochzeit keine gute Gesprächsbasis mit deinen Eltern hast, aber sonst regelmäßigen Kontakt hast, würde ich dir auf alle Fälle raten, deine Eltern über eure bevorstehende Hochzeit zu informieren. Ich würde sie einladen, aber eine Diskussion über euren Entschluss zu heiraten oder über deinen zukünftigen Mann einfach nicht zulassen. Vielleicht können sie sich nicht überwinden bei eurer Hochzeit dabei zu sein, dann ist dir die Entscheidung  abgenommen. Vielleicht aber erkennen sie die Ernsthaftigkeit eurer Beziehung und akzeptieren euch als Paar.

Wenn du nicht hundertprozentig sicher bist, dass es dich glücklicher macht ohne deine Eltern zu heiraten, dann rede mit ihnen. Du kannst das nämlich nicht nachholen und es täte dir vielleicht später leid. Kraxilina hat das ganz toll formuliert: ... du brauchst auch deine Eltern um glücklich zu sein ....

Ich wünsche dir alles Liebe

an.

heiratswuetig

Hallo,

da befindest du dich ja leider in einer ziemlich schwierigen Situation. Wenn du sie nicht einlädst, hast du das Risiko, dass sie dir das ein Leben lang vorhalten werden und noch negativer gegenüber deinem Lebensgefährten eingestellt sein werden. Andererseits wenn sie doch eingeladen werden und auch kommen könnte es dann durchaus passieren, dass sie dir deinen schönsten Tag im Leben ein wenig versauen könnten. Ich würde in einer solchen Situation einfach auf mein Herz hören.

chilly03

hallo!

Danke für eure vielen Antworten und Meinungen.

Vorab vielleicht - ich hatte auf jeden Fall vor, ihnen von unserer Hochzeit zu erzählen. Und eine Einladung möchte ich Ihnen auch geben.
Denn ich möchte auf keinen Fall "heimlich" heiraten, das würde auch nicht klappen da ich meine Tante u Cousine sehr wohl einladen werde (also die Schwester meiner Mutter).
Aber in mir sträubt sich eben alles so ein bißchen, ihnen das Thema auf den Tisch zu servieren da ich schon die Reaktion voraussehen kann u mich die darauf folgende Diskussion jetzt schon belastet.

Ich weiss aber auch, dass ich meine Eltern nicht mehr ändern kann und daher akzeptieren muss, wenn sie sich nicht mit meiner Entscheidung anfreunden können oder auch tatsächlich nicht zur Hochzeit erscheinen.
Was mir aber auch lieber wäre als sie erscheinen und dann verderben sie mir die Stimmung weil sie nur "höflichkeitshalber" erscheinen.
Ich muss daher auch zugeben, ich wäre nicht "unglücklich" wenn sie nicht kommen falls sie ehrlicherweise nicht über ihren Schatten springen können. Das klingt vielleicht hart, aber ich glaube nicht dass sie mir abgehen würden weil ich weiss dass sie sich nicht ehrlich mit mir freuen könnten.

Kraxilina hat das sehr schön formuliert, mit manchen Menschen ist auch ein "face to face" Gespräch nicht zielührend....zu dieser Sorte Mensch gehört meine Mutter. Sie lässt nur ihre Meinung gelten u eine Diskussion mit ihr bringt selten irgendwas außer Frust.
Daher glaube ich, dass die Idee mit dem Brief zur Einladung eigentlich eine ziemlich gute ist. Dann hat sie Zeit, das mehrmals zu lesen und dann zu reagieren.

Mein größtes "Problem" ist wie gesagt, dass ich in gewisser Weise von ihnen "abhängig" bin u daher auch wenn es mich noch so sehr frustriert u vielleicht ein wenig Abstand sogar sehr hilfreich wäre, gezwungen bin mit Ihnen auszukommen. Und das wissen sie natürlich auch  ;)

Ob ich meine Eltern zum glücklich sein "brauche" ist ein eigenes Thema....ich weiss nicht richtig, ob ich das so unterschreiben würde. Sagen wir so, ich hatte immer eine schwierige Beziehung zu meinen Eltern u auch eine ganz andere Weltanschauung. Glücklich sein im Zusammenhang mit meinen Eltern ist daher für mich ein schwieriger Begriff...aber ich würde einfach gerne ohne Diskussion über meine Partnerwahl und Hochzeitsentscheidung von ihnen akzeptiert werden.

Also werde ich ihnen zusammen mit der Einladung dann die Wahl lassen, sich ganz wertfrei zu entscheiden.

kraxilina

ich kenne das von meinen Eltern - und eine face-to-face Diskussion - irgendwie falle ich immer wieder in meine alte Rolle, und nix geht - jetzt mal ganz hart gesagt: im Endeffekt geht es darum, dass du einen guten Tag hast und du musst so taktieren, dass dir dies gelingt -  aktuell: sollten sie kommen, stehst du unter Leistungsdruck, solltest du sie nicht einladen, fühlst du dich schlecht (also ich hab zumindest bei meiner Mutter die Erbschuld gepachtet - und das ist dann noch mehr ein Grund)

- Idealfall: bring sie dazu, dass sie freiwillig nicht kommen, aber nimm ihnen gleichzeitig den Wind aus den Segeln.

Das wird gehen, aber es bedarf der richtigen Taktik und ein Ausbrechen aus gewohnten Verhaltensmustern - und eines ist sowieso fix - langfristig ändert sich ohnehin kaum was: du kannst es ohnehin niemals richtig machen - wenn es das nicht ist, dann wird es was anderes, was nicht passen wird. Immer.

schwangeretina

Tut mir leid wenn ich das so sage, aber das sind für deinen großen Tag leider nicht die allerbesten Aussichten. Wäre es für euch nicht eventuell eine Option mit der Hochzeit noch ein Jahr oder so zu warten, bis sich die Wogen wieder ein bisschen geglättet haben?

chilly03

Also ich glaube, wegen meinen Eltern die Hochzeit zu verschieben wäre absolut keine Option.
Zum einen würde ihnen das noch mehr das Gefühl von "Macht" über mein Leben geben, andererseits hängt meine Entscheidung meinen Partner zu heiraten nicht vom Wohlwollen meiner Eltern ab. Dazu habe ich mit ihnen schon zu viel erlebt, als dass ich mein Glück von ihrer Stimmung abhängig mache...

Aktuell spricht meine Mutter nicht mit mir, weil ich sie gebeten habe ihre Vorurteile und "Stichelein" gegen meinen Partner für sich zu behalten u mir nicht jedes Mal wenn ich zu ihnen komme zu präsentieren.
Man sieht also, ihr Verhalten ist nicht demnach daß man sich vernünftig und wie erwachsene Menschen unterhalten könnte oder ihre "Bedenken" gegen die Hochzeit oder gegen meinen Partner so einfach aus dem Weg räumen könnte.

Aber ich habe mich in letzter Zeit viel mit anderen unterhalten, denen es ähnlich geht mit ihrer Mutter. Das hat ziemlich gut getan, denn letztlich hab ich erkannt es liegt nicht an mir. Ich muss mich nicht schuldig fühlen wegen ihrem Verhalten, ich bin ein erwachsener Mensch der das Recht hat sein Leben so zu leben wie er möchte. Wenn sie damit nicht klar kommt, und da gebe ich kraxilina recht - sie wird immer irgendwas finden, was nicht passt, dann ist es meine Aufgabe mich dadurch nicht aus der Bahn bringen zu lassen.
Nicht immer in die alte Rolle fallen ist zwar wirklich schwer, aber ich werde es versuchen.

schwangeretina

Das ist wirklich schön zu hören, dass du mit der Situation immer besser klar kommst. Ich hoffe sehr für dich, dass du den Tag deiner Hochzeit trotzdem sehr genießen kannst, auch wenn vielleicht deine Eltern negative Stimmung verbreiten wollen. Sag uns auf alle Fälle mal Bescheid, wenn du sie davon eingeweiht hast.