Namen des Mannes annehmen = Identitätsverlust?

Begonnen von kathif, 15.05.2008 23:28

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kathif

Hallo!
Bin mir grad total unsicher welchen Namen ich wählen soll. Finde meinen und seinen Namen ca. gleich "schön". Meine Eltern haben ein großes Problem mit der Option, dass ich seinen Namen annehme, ihnen ist der Familienname wichtig und sie kommen dann mit Argumenten wie "du verlierst deine identität, deine geschichte, du bist doch emanzipiert" usw.. die mich natürlich auch nicht kalt lässt. Meinem Zukünftiger gefällt sein Name besser und will meinen nicht annehmen, als Zusatzoption hätte er vorgeschlagen einen völlig neuen erfundenen Namen zu nehmen (was halt etwas mehr kosten würde, mir aber auch sonst etwas komisch erscheint).
Das jeder seinen Namen beibehält ist blöd wegen den Kindern...
Was würdet ihr mir raten?
Danke!
lg,kathin

Braut08

Ich hab auch etwas gebraucht, bis ich mich daran gewöhnen konnte,  plötzlich einen anderen Namen zu tragen!! Vor allem da meiner kurz ist und seiner lang, meiner viel schöner als seiner, etc..
Aber irgendwann kam der Punkt, wo ich mir dachte - es ist einfach so und basta!!
Ich finde nicht, dass ich dadurch meine Identität verliere - ich bin auch nachher noch die gleiche Frau, nur halt mit einem anderen Namen!!
Außerdem wollen wir in ferner Zukunft mal Kinder und ich will, dass diese so heißen wie wir - einfach ein FAMILIENname!!


LG

Verlobt seit: 24. Dezember 2006 - Lanzarote
Kirchliche Trauung: 7. Juni 2008 - Stift Göttweig

Pezal

Hallo Kathrin!

Also, gemäß österreichischer Gesetzgebung hast Du mehrere Möglichkeiten: Den Namen des Mannes annehmen (ohne Zusatz) oder den Namen des Mannes annehmen, und Deinen hintendranhängen. Das Gleiche gilt natürlich auch für ihn.
Ihr müßt Euch beim Aufgebot sowieso entscheiden, und dann, egal, was ihr macht, auch angeben, welchen Namen die Kinder, falls Ihr welche bekommen solltet, haben sollten.

Aber wenn Dir der Name Deines Mannes gefällt, warum willst Du ihn dann nicht annehmen?

Ich finde absolut nicht, daß man dadurch, daß man seinen Namen aufgibt, seine Identität verliert!!! Das ist doch völliger Schwachsinn! Du wirst DANACH auch noch die Gleiche sein wie jetzt!

Es wird zwar vielleicht a bisserl dauern, bis sich das auch in Deinem Umfeld eingeprägt hat, aber "Lauffeuer" verbreiten sich bekanntlich sowieso schnell, und wenns mal jemand nicht gleich weiß, ist das meiner Meinung nach auch wurscht.

Ich hab mir beruflich schon Einiges aufgebaut - und zwar mit meinem Mädchennamen, aber mir ist das sowas von egal! Ich bin noch in dem "konservativen" Gedankengut groß geworden, irgendwann meinen Nachnamen zu ändern.... das hat jetzt 37 Jahre lang gedauert... und ich freu mich auf den neuen Namen.

Ein gleicher Name hat für mich nämlich auch was mit "Zugehörigkeit" zu tun.

Ich muß nur schon die Unterschrift üben, weil sonst unterschreib ich am Standesamt total bescheiden ... ;-)

Also, wenn DU kein Problem mit dem neuen Namen hast, dann finde ich, sollst Du nicht auf Deine Eltern hören! In meinen Augen ist die Art, wie Dein Vater reagiert, a bisserl a Machtspiel. Kann mich natürlich auch völlig täuschen, aber mir kommts halt schon so vor.

Lg, und alles Gute!

Petra ;-)
glücklich verheiratet seit 2.8.08!

soda

Hallihallo!

Also mal ganz ehrlich... So was hab ich noch nie gehört! "Du vierlierst Deine Identität und deine Geschichte" Das Gehört einfach zu Deiner Geschichte dazu!
Ich wollte anfangs auch meinen Namen behalten, da mir meiner besser gefällt und meinem Vater zu liebe, aber mir war dann schon mein Schatz wichtiger und nehme jetzt ihm zu liebe seinen Namen an und er ist sehr stolz! Genauso wie unsere Väter damals stolz waren, als unsere Mütter den Namen unserer Väter angenommen haben.

Namen neu erfinden finde ich eine total schreckliche Option... Das hat mit Geschichte gar nix mehr zu tun! Is aber nur meine Meinung!

@petra: Danke für den Tip! Auf das hätte ich ganz vergessen mit dem Unterschriften üben! Muss ich heute noch machen!

LG Claudia

Schnuckelchen

Dies ist nur meine persönliche Meinung, die ich nicht für allgemeingültig halte und niemandem aufdrängen möchte. Ich schicke das nur voran.

Ich empfinde es als erschreckend, wie sehr die Gleichberechtigung in Wahrheit ein Lippenbekenntnis geblieben ist. Ich lese immer nur, dass die Frau darüber nachdenkt, den Namen des Mannes anzunehmen, umgekehrt wird das offenbar nicht wirklich ernsthaft in Erwägung gezogen! Oft mit so Argumenten wie :"ich hab immer schon so geheißen". Und die Frau wechselt ihren Namen wöchentlich oder wie?

Ja, ja, weil es immer so war. Na dann kann ich nur sagen, zurück auf die Bäume, da haben wir ja früher auch immer gelebt.

Ich kenne keinen Mann (persönlich), der den Namen der Frau angenommen hat, keinen einzigen.

Ich kenne keinen Mann (persönlich), der in Karenz gegangen ist, keinen einzigen.

Wenn die Männer immer so Wert auf Einheit und "Wir" und Zusammengehörigkeit - sprich auf einen gemeinsamen Familiennamen - legen, dann bleibt es ihnen doch unbenommen Euren Namen anzunehmen, oder habt ihr das verboten?

Mein Mann behält seinen Namen und die Kinder heißen so wie ich. Und dafür bin ich ihm unendlich dankbar!

Sanne

also das mit dem identität verlieren find ich nicht so schwachsinnig. meine mutter hat das auch immer gesagt, dass sie sich so gefühlt hat - allerdings hat sie auch keine guten erfahrungen gemacht, aber egal.

mein mann und ich haben jeder unseren eigenen namen behalten, aber eigentlich mehr deshalb, weil er einen der geläufigsten namen überhaupt hat und ich den nicht mag und auch nicht selbst haben will, und er wollte nicht anders heißen als er es seit 35 jahren tut. außerdem is mein name viiiiel schöner als seiner :wink:

und da wir keinen gemeinsamen familiennamen brauchen, um ein unheimliches zusammengehörigkeitsgefühl zu haben, haben wir das halt so gemacht. unsere kinder werden so wie ich heißen. is hätt auch gern gehabt, dass wir alle gleich heißen, das wär schön gewesen, aber so passts einfach besser für uns :D
verbandelt seit 1. August 1998
verlobt seit 10. Jänner 1999
verheiratet seit 14. September 2007
:D

Sanne

Zitat von: "Schnuckelchen"Ich kenne keinen Mann (persönlich), der den Namen der Frau angenommen hat, keinen einzigen.

Ich kenne keinen Mann (persönlich), der in Karenz gegangen ist, keinen einzigen.

ich schon, beides! doch der namenannehmer wurde lange zeit verorscht deswegen (so unter der hand, eh scho wissen), aber ich hab immer für ihn gesprochen, weil ich das super fand. ein anderer hat einen doppelnamen angenommen, das fand ich auch super.

der, der in karenz gegangen is, schwärmt davon, das is auch cool :D
verbandelt seit 1. August 1998
verlobt seit 10. Jänner 1999
verheiratet seit 14. September 2007
:D

Regina12.07.

uiiiii, da muß ich mich jetzt einschalten, denn das ist ein thma für mich!!!!  8)

ich gab bei meiner hochzeit meinen wunderschönen mädchennamen her und nahm den namen meines mannes an. damals gab es aber das neue namensgesetz nicht. da war es selbstverständlich, dass die frau seienn namen nimmt!

ich lebte dann gut mit den neuen namen. trotzdem ist es schon so, und jetzt werden einige in diesen forum unverständlich den kopf schütteln, dass man ein wenig von seiner identität verliert! wenn ich bei verwanten war tat es mir im nachhinein immer leid, dass ich nicht mehr so heiße! als meine cousine heiratete, hat er ihren namen angenommen und ich hab sie drum beneidet!

nach meiner scheidung war eines meiner ersten wege mir MEINEN namen wieder zurückzuholen. als ich das erste mal wieder mit meinen mädchennamen unterschrieben hab, fühlte ich mich so richtig wieder ich selbst!

mein schatzi und ich haben beschlossen, dass jeder seinen namen behält. er würd seinen nie hergeben und ich meinen natürlich auch nicht mehr!!!!
für den rest der familie meines mannes, stößt das auf absolutes unverständnis, doch uns ist es egal!!!

dana76

Zitat von: "Sanne"
und da wir keinen gemeinsamen familiennamen brauchen, um ein unheimliches zusammengehörigkeitsgefühl zu haben, haben wir das halt so gemacht.
schön gesagt! wir haben auch unsere namen behalten - weil ich noch nie verstanden habe wozu ich seinen namen nehmen sollte, oder sich für ihn etwas ändern sollte. unser kind wird seinen namen bekommen...

elisa352

Wir haben am 2.Mai standesamtlich geheiratet und mein Mann (ui, ist das schön!!!) hat meinen Namen angenommen. Diese Idee ging sogar von ihm aus!
Ich musste länger überlegen als er, ob ich das wollte - ich war darauf eingestellt, dass ich, wenn ich mal heirate, einen anderen Namen bekomme.
Jetzt bin ich sehr froh, dass ich wir beide meinen Namen habe.
Allerdings hätte bei mir ein anderer Name nicht zum Identitätsverlust geführt. Es hätte sich das geändert, dass für alle Welt ersichtlich ist, dass ich geheiratet habe. Ansonsten bleibt man doch der selbe Mensch.

Pezal

@Schnuckelchen: Ich muß sagen, Du hast schon ziemlich Recht - es gibt wirklich wenige Männer, die den Namen der Frau annehmen oder in Karenz gehen.

Ich kann Dich jedoch beruhigen, es GIBT welche!!!! Ich kenne 2 Männer, die tatsächlich den Namen der Frau angenommen haben (ist im Verhältnis zu all den Frauen, die ich kenne, und die den Namen ihrer Männer angenommen haben natürlich minimalst), und ich kenne auch 2 Männer, die in Karenz sind.

Aber wie Du schon sagst, das ist wohl die absolute Minderheit!

@Elisa: Danke, wollte ich auch grad sagen: ich finde auch, daß es egal ist, wenn man dann anders heißt, weil man ja im Grunde derselbe Mensch bleibt!

lg, Petra
glücklich verheiratet seit 2.8.08!

supermama

Bei uns ist es so, dass wir beide ähnlich lange, ähnlich komplizierte Namen haben.
Ich hab allerdings schon eine Tochter,  die meinen Namen hat und diesen unbedingt behalten möchte.
Mein Zukünftiger möchte aber (derzeit) meinen Namen nicht annehmen, um nicht als "Weichei" dazustehen  :roll:
Er möchte aber auch nicht, dass wir beide unsere Namen behalten, sonst ist es in seinen Augen auch keine "richtige" Familie.
Ein Doppelnamen ist für uns beide ziemlich schwierig, da unsere Nachnamen eben beide ziemlich lang sind und wir auch mehrere Vornamen haben.

Wir heiraten zwar erst nächstes Jahr - die Diskussion darüber ist aber bereits voll im Gang.
Kennengelernt 1996
Zusammen seit 26.Mai 2000
Hochzeit 2009 !

guepasema

wir haben auch lang diskutiert, vor allem weil eben auch 2 kinder da sind, die momentan meinen namen tragen...ich hab mich jetzt nach langem hin und her, weil doppelname blöd klingt und er meinen nicht annehmen mag, weil beruflich zu viel dahinter ist (was ich auch verstehe), dafür entschieden, dass die kids und ich seinen namen annehmen (noch sind sie in einem alter, wo man das umlernen kann denk ich fast 4 und 6)
ich denke, es ist schon eine gute entscheidung, wobei wissen kann man es ja nie...
verheiratet seit 27.6.2008

magyarlány

ich bin erstaunt, wie emotionsgeladen hier die stimmung ist. mein vater hat alle vier kinder sozusagen aufgezogen, er war immer zuhause in karenz (auch als es sowas für mänenr noch gar nicht garb vor 99!!!!) er hat den namen meiner mama angenommen, weil es ihm WURSCHT is. er hat dadurch absolut nix an männlichkeit verloren und wer ihn als weichei darstellt hihi das kann ich mir gar nicht vorstellen. er ist vielleicht im dorf etwas misstrausich beäugt worden, als wir ins tiefste bgld gezogen sind :-) aber mittlerweile ist das einfach so und aus.
aus diesem toleranten background heraus, ist es mir alsolut WURSCHT wie das mit dem namen ist. hauptsache wir haben den gleichen und unsere kinder dann mal auch (kann mir vorstellen, dass problematisch ist, wenn schon kinder da sind natürlich). ich nehm seinen an, weil ich ihn genauso schön oder nicht schön find (wenn ihn niemand aussprechen könnte wärs anders), wie meinen und bei ihm mehr traditioneller background da ist. ich bin mir aber sicher, dass wenn ich drauf bestehen würde, tät er a meinen annehmen. ich sehe es absolut nicht als identitätsverlust.
lg

Freitagsbraut

natürlich gibt es männer, die den namen der frau annehmen- genauso wie es männer gibt, die gerne in karenz gehen. wobei karenz ja eine frage des verdienstes ist (bei den meisten) und es nicht immer an mangelnder emanzipation liegt, wenn der mann mehr verdient.

ich habe den namen meines mannes angenommen, weil ich es wollte. er hat auch angeboten, meinen anzunehmen, aber das wollte ich gar nicht. fand seinen schöner und universeller.
hab weder meine identität noch meine geschichte verloren, eher hab ich das gefühl etwas dazugewonnen zu haben...

emanzipation ist so eine sache....wenn ich sachen lese wie "männer sind halt so, die brauchen halt eine stripperin" oder "männer helfen halt nix bei vorbereitungen, dafür basteln sie am auto" dann wundert es mich, dass die namensgebung solch emanzipatorische wogen schlägt.

emanzipation heißt ja nur, dass man im gegensatz zu früher die AUSWAHL hat. und ich habe bewusst gewählt.
Alles Liebe MIMI

Freitag, 1.September 2006 in OÖ