Hat das so eine Zukunft?

Begonnen von aviva123, 26.10.2012 16:38

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aviva123

Hallo,

ich bin neu hier, habe mich gerade eben angemeldet und hoffe hier einfach auf Rat, weil ich selbst nicht mehr weiter weiß.
Ich versuche es so kurz zu fassen wie möglich.

Mein Freund und ich sind seit über 10 Jahren ein Paar. Er ist 27 und ich bin 29. Wir leben bereits seit über 9 Jahren zusammen und teilen sozusagen alles was man in einer Beziehung so teilen kann. Im Grunde ist es so, dass wir wie ein Ehepaar zusammen leben. Nur ist die Sache die:
Vor drei Jahren fing er an von Hochzeit zu sprechen. Nur war es immer so, dass er meinte, dass er mir noch keinen Antrag gemacht hätte, weil wir nicht die finanziellen Mittel dazu hatten. Wir waren in dieser Zeit teilweise beide arbeitslos bzw. einer von uns und verdienen jetzt auch nicht die Welt, aber es reicht, dass wir leben können. Nun machte er mir Anfang diesen Jahres einen Antrag und ich sagte Ja. Letztes Jahr bereits hatten wir darüber gesprochen und damals meinte er, dass er mich dieses Jahr im Juli heiraten wolle, doch dann kam eine berufliche Veränderung seinerseits Zustande, sodass das nicht mehr aktuell war. Also meinte er, dass er mich dennoch noch dieses Jahr heiraten wolle. Also legten wir uns auf November fest. Wir haben uns darauf geeinigt nur zu zweit standesamtlich zu heiraten und der Termin ist bereits in nicht mehr allzu fern liegender Zeit. Hochzeitsreise für zwei Wochen ist auch schon gebucht und zwar auf seinen Namen, weil ich mich dazu entschieden hatte seinen Namen nach der Hochzeit anzunehmen. Nun ist es so, dass er vor ein paar Wochen Zweifel bekam. Er meinte, dass er in google nachgeforscht hätte über die Vorteile einer Ehe. Nun kam, so erzählte er es mir, dabei heraus, dass er durch eine Ehe mit mir mehr Nachteile als Vorteile habe. Er sagte mir auch, dass er mir aus jetziger Sicht nicht nochmal einen Antrag mahcen würde. Nun muss ich dazu sagen, dass unsere Beziheung nicht mit denen von normalen Menschen vergleichbar ist. Wir lieben uns, aber wir hassen uns auch teilweise. Zumindest in Streitereien, sodass wir uns schon oft getrennt haben, aber immer wieder zusammen kamen.
Dennoch, dass er das so sagte und so sieht, tat mir sehr weh. Dementsprechend war auch meine Reaktion. Ich war einfach geschockt, traurig und keine Ahnung. Das Ganze endete dann im Streit und ich war an diesem Abend schon soweit und sagte, dass wir dann den Termin für die Hochzeit absagen, nur sollte er das macen, weil ich das nicht konnte. Als wir mit einander sprachen, intervenierte er jedoch und meinte wir sollten uns das mit dem Heiraten noch einmal überlegen. Als wir dann am nächsten Tag noch einmal mit einander sprachen, versicherte er mir mehrfach, dass er mich doch heiraten wolle und dass ich ihm vertrauen solle.
Also tat ich das auch. Nur kam so nach und nach raus, dass wir aus seiner Sicht nicht heiraten müssten, er täte es aber sozusagen mir zuliebe, weil mir das so wichtig sei. Ich hatte nach unserem Streit gedacht, dass sich seine Meinung geändert hätte, hatte es jedoch scheinbar nicht. Vor ein paar Tagen hatten wir eine heftigere Auseinandersetzung, in der er mir zu verstehen gab, dass er mich nicht heiraten will. Für mich brachen damit wieder alle Wunden auf.
Ich will hier nichts verschönigen. Ich bin kompliziert, teilweise sehr verunsichert und oft auch depressiv. Ein Teil meiner Depressionen kommt durch diese Umstände, dass ich immer wieder das Gefühl bekomme nicht das zu sein was er will. Er sagt zu mir ich sei seine Traumfrau, wir sprechen von Kindern und einer Familie. Er sagt, dass ich Liebe und Heiraten auf eine Stufe mit einander stellen würde, dass darin aber ein Unterschied läge. Für mich ist das jedoch so, dass man doch heiratet WEIL man sich liebt, weil man zusammen sein möchte. Und wenn er nein zu einer Heirat mit mir sagt, sagt er doch auch gleichbedeutend nein zu einem Leben mit mir. Oder sehe ich da etwas falsch?
Jedenfalls zählte er einige Gründe auf, warum er mich nicht heiraten will. Zum Einen aus finanziellem Aspekt. (Ich bin momentan arbeitslos und suche nach einer zweiten Ausbildungsstelle, wodurch wir ab nächstem Jahr nur noch von seinem Gehalt leben würden. Ich müsste mich dann auch erst einmal selbst krankenversichern, denn für Harz 4 verdient er zu viel). Er meinte, wenn wir genug Geld zum leben hätten, dann würde er mich nicht heiraten. Auch meinte er, dass es an mir läge, weil ich oft depressiv bin. Er meinte, wenn es ihm gut geht, dann könne er darüber hinweg sehen, aber wenn es ihm schlecht ginge dann nicht. Dazu muss ich auch sagen, dass er an MS leidet und das später, wenn sich sein Zustand verschlechtern sollte, unser Leben verändern wird. Im Grunde äußerte er was passiere, wenn er wegbreche, weil er körperlich jetzt schon nicht mehr so jung ist. Es ist wirklich so, dass er nicht den Gesundheitsstatus eines 27-jährigen mehr hat. Teilweise ist es jetzt schon als wäre er Mitte 40 Anfang 50.
Aber dann spricht er eben wieder von Familie und Kindern, von Umzug und alledem. Ich weiß einfach nicht. Sehe ich das alles zu verbissen? oder ist es im Endeffekt doch einfach so, dass er mich nicht an seiner Seite haben will? Wie seht ihr das?

Sinira

Hallo Aviva

Also so wie ich das Ganze lese, würde ich das mit dem Heiraten sein lassen. Nicht weil ihr nicht zusammen sein sollt, oder weil es nicht passt.

Einfach aus dem Grund, dass ich denke, für eine  Hochzeit müssen die Gefühle und der Wille beider stimmen.
Warum wartet ihr nicht einfach, bis es für beide stimmt....wenn ihr jetzt 10 Jahre lang glücklich wart, werden euch 1-2 Jahre mehr unverheiratet auch nicht trennen.
Gefunden 06.06.2009
Hochzeit 07.06.2013
<3 <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3

http://www.pixum.de/viewalbum/id/6281858
Pw Distance




eve237

Also JETZT würde ich an eurer Stelle auch nicht heiraten.

Sonst seid ihr dann eines dieser Paare, die 10 jahre zusammen waren und sich dann 3 Monate (oder so) nach der Hochzeit wieder scheiden lassen.

Schiebt es vielleicht doch noch auf einen unbestimmten Zeitpunkt hinauss.......wenn ihr wirklich nicht zusammen passt wird sich das wahrscheinlich bald von selbst ergeben.
Vielleicht ändert sich aber mal eure Situation mit dem Arbeiten.
Dann  schaut alles wieder anders aus.

Wenn ihr euch liebt ist auch in 10 Jahren noch genug Zeit zum Heiraten.
Bis dahin wisst ihr auch wie sich die Krankheit entwickelt....    ::)

Nur, bitte, JETZT nichts überstürzen.   :)
Verliebt seit 29.12.2009
Verheiratet seit  25.Mai 2013

a.bride

Mhm....klingt nicht sehr berauschend. Ich mag dir da absolut keinen Tipp oder Ratschlag geben, denn dafür kenne ich euch zwei gar nicht. Und ich finde auch, dass man das nicht tun sollte, Leuten einen Ratschlag zu geben, wenn man die nicht kennt und nur eine Schilderung aus einer Perspektive kennt.

Ich möchte dir nur so viel dazu sagen:
     - ihr solltet euch beide mal gemeinsam zusammensetzen und besprechen, was ihr beide gemeinsam wollt und was jeder von euch selbst will
     - wichtig wäre auch, dem Partner/der Partnerin zu vermitteln, dass man nicht seine oder ihretwegen heiratet
     - vielleicht schaut ihr euch gemeinsam wirklich einmal die Vor- und Nachteile einer Ehe an (nicht nur persönlich sondern auch rechtlich/finanziell)

Eine Erfahrung will ich euch (zum Nachdenken) schildern:
Es geht um die Schwägerin und den Schwager meines Cousins. Die 2 waren auch einige Jahre (mind. 6) zusammen und haben auch schon einige Jahre zusammen gelebt. Beide wollten Kinder. Sie verstanden und liebten sich sehr. Als Außenstehende war es eine sehr harmonische und liebevolle Beziehung. Nach der Hochzeit meines Cousins (war im Jahr 2006) wollte sie (die Schwägerin meines Cousins) unbedingt heiraten. Heiraten war aber für die 2 vorher eigentlich nie ein Thema. Plötzlich wollte sie auch nicht Schwanger werden, bevor sie nicht verheiratet war. Er machte ihr einen Antrag (obwohl er nie (!) heiraten wollte). Voriges Jahr hätte die Hochzeit sein sollen. 3 Wochen vor der Hochzeit hatte er sich von ihr getrennt, denn er wollte sie nicht heiraten. Er wollte mit ihr, so wie all die Jahre zuvor, einfach zusammenleben und Kinder haben und so glücklich sein. Für sie war aber die Hochzeit so wichtig geworden, dass daran auch die Beziehung scheiterte. Mittlerweile sind die zwei seit über 1 Jahr getrennt und verstehen sich überhaupt nicht mehr.....Ich fand das sehr schade. Mein Resümee aus der ganzen Geschichte: man sollte nichts Erzwingen versuchen, wenn davor alles super passt.

Vl konnte ich dir damit ein bisschen helfen auf den "richtigen" Weg zu finden.

glg

Sally

Hallo,

da ihr ja schon einiges erlebt habt und nur zu zweit heiraten wollt, kann eigentlich nicht mehr passieren, als dass ihr euch doch einmal zur Scheidung entschließt - immerhin lässt sich beinahe jedes 2. Paar scheiden, finde ich zwar nicht schön und erstrebenswert, aber da ihr euch ja schon öfter getrennt habt........

Trotzdem würde ich nur zum Standesamt gehen, wenn es für euch beide stimmig ist.

Was ich bedenklicher finde, ist, dass ihr an Kinder denkt. Diese Vorstellung finde ich schlimmer, dass Kinder in solch einer Atmosphäre aufwachsen sollen. Darüber würde ich viel mehr nachdenken. Ich fürchte, dass eure Beziehung derzeit keine gute Basis für ein glückliches Familienleben wäre und dass ihr erst schauen solltet, dass es euch beiden gut geht. Vielleicht könnt ihr euch bei Beratungsstellen Hilfe holen.

Alles Gute wünsche ich euch auf alle Fälle

Sally

lumendelumine

Ich glaube, Du siehst die Dinge vollkommen richtig. Das mit dem Heiraten ist nur ein Symptom. Eigentlich geht es darum, was Eure Beziehung überhaupt soll.

Ich muss ganz ehrlich sagen, nach all dem, was Du von ihm zitierst, habe ich nicht den Eindruck, dass er Dich wirklich liebt. Wer wirklich liebt, will das Beste für den geliebten Menschen! Er setzt ihn nicht unter Druck, kritisiert nicht an ihm herum, lässt ihn nicht emotional "verhungern", macht ihn nicht für seine eigenen Probleme verantwortlich... Das Du angesichts seines ambivalenten Verhaltens und Eurer ständigen Konflikte Depressionen hast, überrascht mich ehrlich gesagt nicht. Es ist emotional furchtbar auslaugend und bedrückend, wenn der Mensch, der einem so viel bedeutet, diese Gefühle nicht im gleichen Ausmaß erwidert.

Ich würde an Deiner Stelle von diesem Mann so schnell weg, wie ich kann! Vielleicht ist auch seine Krankheit schuld, auf jeden Fall gibt er Dir nicht das, was Du brauchst - und das wird er niemals tun. Du hast aber einen Mann verdient, der Dich wirklich liebt - für das, was Du bist! Der nicht seine eigene Unsicherheit und seine Probleme an Dir abreagieren will.

Fass also Mut und wage den Sprung raus aus dieser Beziehung! Du wirst sehen, im Nachhinein wirst Du der erleichterste Mensch auf der Welt sein...




Kennengelernt: irgendwann Ende 2007...
Verliebt seit: Februar 2010
Verheiratet seit: 30. April 2011
Unser Florian wurde geboren am: 4. Juli 2012

Patty

ich würde das mit dem Heiraten auch sein lassen.

Es ist dieses zerstörerische "ich hasse dich - verlass mich nicht", das mir an deinen Zeilen sorgen macht.
Ich heirate jemanden, weil ich ihn liebe.
Ich streite auch mit meinem verlobten, manchmal auch heftig, aber zu keinem Zeitpunkt habe ich das gefühl ihn zu hassen oder dass er mich hasst - egal wie arg der streit auch sein mag - ich weiß immer dass ich ihn liebe und dass er mich widerliebt.

Kannst du das von euch auch sagen?
Verliebt seit 14.11.2009
Verlobt seit 21.05.2011
Heirat am 06.07.2013