Tafel oder einfaches "stilles" Essen?

Begonnen von pfludan, 03.12.2008 15:18

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

pfludan

Hallo Ihr Lieben,

ich bräuchte von Euch ein paar Anregungen.

Folgendes Problem hat sich nunmehr leider ergeben: Mein Grossvater - seinerseits 87 Jahre alt - liegt leider laut Ärzten im Sterben  :( . Da ich bei Ihm aufgewachsen bin hätte ich ihn gerne noch bei der Hochzeit dabei gehabt. Jetzt kreise ich immer um den Gedanken, dass wenn er es nicht schafft dabei zu sein ich es vermutlich nicht übers Herz bring, dass ich eine Hochzeitsfeier mit Tafel im eigentlichen Sinn (weisses KLeid, grosse Tafel etc) veranstalte. Da wäre noch die Möglichkeit in kleinster Runde zu heiraten (Eltern u Trauzeugen) und mit den geladenen Gästen nur normal Essen zu gehen oder Firlefanz. - Versteht ihr was ich mein?

Habt Ihr Anregungen?

Lg Pflludan


Kennengelernt am 2.6.2007
Antrag am 2.6.2008
Hochzeit am 6.6.2009 neu

Rinchen

Ich verstehe dich da vollkommen.
Aber was erwartest du jetzt von uns? Ich finde, dass es da sehr schwer ist, eine Anregung oder ähnliches abzugeben.

Ihr müsst für euch entscheiden, was das richtge ist. Entweder ihr sagt euch, er hätte gerne eine große Feier mit euch gehabt und ihr zieht das so durch.
Oder ihr sagt, ihr könnt den Tag ohne ihn nicht so genießen und wollt es kleiner halten.

Ich glaube, dass dir da kaum jemand die Entscheidung beeinflussen kann oder dir einen wirklichen Rat geben kann. Das ist (meiner Meinung nach) ganz allein die Entscheidung von dir mit deinem Zukünftigen!

Ich bin überzeugt, ihr werden die (für euch) richtige Entscheidung treffen.
Alles Gute für euch!

lg
Rinchen

she-ra

Erstmal: Tut mir sehr leid für dich und ich hoff s wird nochmal mit deinem Opa.
Ich weis net was ich machen würd. Kommt auch drauf an, wielang vor der Hochzeit ein geliebter Mensch von uns geht. Aber hast du schon mal bedacht, ob es deine Opa recht wär, wenn du deswegen auf den schönsten Tag in deinem Leben "verzichtest"?? Bzw, wie fühlst dich in ein paar Jahren damit? Wärs dir dann net vielleicht arg, dass du nur ne "stille" Hochzeit hattest und kein Fest wie dus dir immer gewünscht hast? Ich will dich jetzt net zu deinem eigentlichen Fest überreden, sondern nur, dass dus auch mal unter dem Aspekt siehst. Mein Opa ist auch Pflegefall und er hat gesagt,falls er nimmer dabei sein kann, sollen wir trotzdem so feiern wie geplant.
Beim Cousin von meinem Schatzl ist der Opa 3 Monate vorher gestorben - sie haben auch so gefeiert, weils sein Wunsch war.
Und auch bei ner großen Hochzeit - ich weis jetzt zwar net wie groß ihr geplant habt - kann man an den geliebten Menschen denken.
Wir gehen z.b vor der Trauung aufn Friedhof zu unseren verstorbenen Grosseltern.
Denk einfach mal drüber nach.
Liebe Grüße, Tina




Jetzt und Immer sollen uns der Liebe Flügel tragen.

Standesamt: 22. Mai 2009
Kirche: 30.Mai 2009

maca

Es tut mir furchtbar Leid. Ich hatte ein sehr enges Verhältnis zu meiner Oma und ich hab versucht mir vorzustellen, was ich in deiner Situation tun würde. Meine Oma war eine temperamentvolle lebenslustige Frau (starb mit 92) und sie hätte sicherlich darauf bestanden, dass ich eine große fröhliche Feier mache, selbst wenn es einen Tag nach ihrem Begräbnis wäre... Ich würde mich wahrscheinlich an die, bei uns übliche, Regel halten und würde die Hochzeit um ein Jahr verschieben und groß feiern...
Denn einige aus der Familie (zumindest ist es bei uns so) wollen ein Jahr lang schwarz tragen und sie brauchen auch ihre Zeit um wieder ausgelassen feiern zu können.  Evtl. würden wir klein standesamtlich heiraten und dann ein Jahr später die Hochzeitsfeier machen.
Das ist das, was ich machen würde - ich weiß nicht ob es dir weiter hilft.
Nochmals, mein Beileid.
LG. Maca.
verliebt seit Okt. 2001
verlobt seit Sept. 2008
standesamtliche Traunug: 14.8.2009 - freie Zeremonie + Hochzeitsfeier: am 15.8.2009 - polynesische Trauung auf Moorea 2010

RR-Mädl

Hallo.

Tut mir leid für dich - so etwas ist nie einfach!

Mein Bruder hat voriges Jahr im August geheiratet - seine Hochzeit war ungefähr eine Woche nach dem Begräbnis meines Opas.

Es wurden auch Stimmen laut, die Hochzeit zu verschieben etc.

Wir auch die engere Familie, nicht nur das Brautpaar waren uns einig, dass die Hochzeit gefeiert wird und zwar so wie sie geplant war.

Ich für mich habe das Feuerwerk, welches anlässlich der Hochzeit stattgefunden hat, meinem Opa gewidmet und war mir sicher dass er es "von oben" gesehen hat und bei uns war!

Selbst meine Oma hat gesagt, so ist nunmal das Leben - das gehört einfach dazu - es gibt freudige Tage und schlimme Tage im Leben und vorallem die freudigen soll man in vollen Zügen genießen! Man weiß ja schließlich nicht wann der nächste schlimme Tag kommt!

Ich drück dir die Daumen, dass du gemeinsam mit deiner Familie die richtige Entscheidung triffst!

Und viel Kraft für das was kommt!

LG Marion

JustMarried

Tut mir leid, dass es deinem Opa so schlecht geht. Natürlich verstehe ich auch deinen momentanen Schmerz, aber du musst zwei Dinge bedenken:
- Die Hochzeit ist erst in einem halben Jahr.
- Du heiratest deinen Mann und nicht deinen Opa.

Daher würde ich die Hochzeit so feiern, wie sie geplant war. Dein Opa würde sicher nicht wollen, dass du wegen ihm nicht deine Traumhochzeit feierst. Es wird immer wieder passieren, dass Familienmitglieder nicht mitfeiern können (bei mir war's ein Elternteil), aber die Hauptpersonen bei einer Hochzeit bleiben das Brautpaar - egal, wer mitfeiert oder nicht.
Ihr feiert an diesem Tag eure Hochzeit - natürlich ist es traurig, wenn nicht alle Menschen dabei sein können, die euch wichtig sind. Aber es ist trotzdem kein Gedenk- und Trauertag für deinen Opa, sondern ein Freudentag für das Brautpaar und alle Gäste! ;)

Wenn man keine großen Hochzeiten feiern dürfte, nur weil nicht alle geliebten Menschen anwesend sind, gäbe es keine großen Hochzeiten! Baut doch deinen Opa in die Zeremonie mit ein (wir hatten z.B. eine Kerze mit Foto am Altar stehen und haben die gemeinsam zu Beginn der Messe angezündet), aber feiert eure Hochzeit so, wie ihr sie feiern wolltet! :)


stellina

Erst mal mein Beileid :(
Und zweitens schließe ich mich voll und ganz JustMarried an. Die Hochzeit ist erst in einem halben Jahr und vielleicht würde auch dein Opa nicht wollen, dass ihr euren Tag nicht genießt. Ich finde die Idee, ihn in die Feier einzubinden sehr schön.
Lg, stellina
Glücklichst verheiratet seit 20. Juni 2009

imrae

also meine oma meint auch, es "wär schon schön, wenn ich das noch erlebat" (nachdem sie,89, immer mal von der zeit zum sterben redet).
also überleg ich auch für den fall der fälle:
ich würd schon feiern, aber ihr eben ein gedenken widmen (gedicht...)
ihr wär das glaub ich auch recht.
außerdem zeig ich ihr jetzt schon immer meine basteleien, und sie freut sich voll mit (meine oma ist aber auch ein typ, der wert auch firlefanz legt).
vielleicht solltest du mit der engen familie besprechen, was besser wär, du willst ja auch nicht, dass die stimmung dann komplett traurig ist.
IRENE
p.s. welch wahrer spruch: "zum heiraten und zum sterben kommen die leut 'zam!"
es ist was es ist!  sagte die liebe

salu6642

Hallo!

Ich kann da ganz mit dir mitfühlen!
Mein Opa ist heuer im Februar gestorben und ich hätte es mir auch gewünscht wenn er bei unserer Hochzeit dabei gewesen wäre.
Wir heiraten auch am 06. Juni und wir werden bei der Hochzeit eine Kerze anzünden für ihn und er wird in unseren Gedanken bei uns sein.
Ich hab es bis jetzt noch nicht verkraftet das er nicht mehr bei uns ist, aber das Leben muss weitergehen.

Liebe Grüße, Sandra
Verliebt seit: 07.August 2005
Verheiratet ab: 06.Juni 2009

TiaMaria78

hallo!

kann mich nur den meisten hier anschließen..... ihr solltet so feiern, wie es geplant ist. aber mal blöd gefragt (weil du meintest, dein opa liegt im sterben) kann man noch mit ihm reden? ich glaub, wenn ich in deiner situation wäre, würd ich den betreffenden einfach fragen. ich hab die erfahrung gemacht, dass alte menschen oft gar nicht böse sind, wenn sie endlich "gehen dürfen" und die das selber gar nicht tragisch finden, wenn man dann ein geplantes fest durchzieht.

was anderes wäre, wenn ein junger mensch unerwartet stirbt, aber bei den alten leutchen ist es halt einfach der kreislauf des lebens.....

sorry, wenn das bissl hart klingt, aber ich hab von meinem papa da eine eigene einstellung zum sterben mitgekriegt :roll:   und sein wir mal ganz ganz ehrlich: ich war noch auf keinem begräbnis wo nicht 3 stunden später im wirtshaus wieder gelacht wurde (wenn auch nur, um vom schmerz abzulenken). thats life!

trotzdem mein beileid, sowas ist nie leicht  :(
zusammen seit: 31.10.2002
verlobt seit: 20.09.2008
verheiratet seit: 05.06.2010
die ersten Bilder von der Hochzeit: http://www.youtube.com/watch?v=Fk1boBf-3-Q

MissMiaWallace

hallo meine liebe,

uns gehts es ähnlich wie dir, nur ists bei uns die oma meines schatzls, die schwer krank ist (bauchspeicheldrüsenkrebs). sie hält sich recht gut und ist schon lang über das max. zugesprochene halbe jahr hinaus, aber jetzt merken wir doch, dass es rapde bergab geht und glauben eigentlich nicht mehr wirklich daran, dass sie die hochzeit schafft - zu lange hin...

reden können wir nicht wirklich mit ihr, sie ist schon recht dement, was solche dinge betrifft (uns erkennt sie schon, aber rundherum ist vieles futsch).

wir haben beschlossen unser fest genau so zu feiern wie wir es planen, weil wir einfach wissen, dass die oma dies so wollen würd... der würde es nach ihrem tod glaub ich überhaupt net gut gehen, wenn sie sehen müsste, dass wir wegen ihr alles umwerfen... (jaja, kindlich-naive ansicht von der mia, aber ich bin halt überzeugt, dass die leut das sehr wohl noch alles mitbekommen)...
das einzige, was wir uns überlegt haben ist, dass im falle ihres todes nicht mein bautstrauß, sondern nur ein wurfstrauß (den ich sonst nicht anfertigen lassen würd) von mir geworfen wird und der brautstrauß kommt auf ihr grab und das meiner oma...

glg
mia